Gartenfachberatung
Gartenfachberatung
Die Förderung von Gartenkultur und Landespflege ist ein wichtiges Ziel im Landesentwicklungsplan und seit 1990 in der Landkreisordnung als Pflichtaufgabe für die bayrischen Landkreise festgeschrieben.
Diese Aufgabe wird durch die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege wahrgenommen. Die Kreisfachberater unterstützen die Landkreise, die Gemeinden und die Bevölkerung mit Fachwissen und Kompetenz bei allen Fragen zum „Grün“ in unserer umbauten Umgebung. Sie sorgen mit anderen dafür, dass sich die Bevölkerung in einer durchgrünten, gut gestalteten und ökologisch intakten Umgebung wohlfühlen kann.
Aufgaben der Kreisfachberatung:
- Gärtnerische Fachberatung für Bürgerinnen und Bürger zu allen Gartenthemen von A-Z
- Fachvorträge und Kurse für Vereine und Interessenverbände
- Aktionen zur Umwelt- und Naturbildung
- Gartenbauliche und landschaftspflegerische Beratung für Gemeinden, Fortbildung in Gemeindebauhöfen
- Feuerbrand: Umsetzung der Feuerbrandverordnung, Bürgerberatung
- Ausschreibung und Durchführung von Sonderwettbewerben und Präsentationen auf Kreisebene (Tag der offenen Gartentür, Blumenschmuckwettbewerb, etc.)
- Informationen zum Nachbarschaftsrecht
- Erstellung und Ausgabe von gartenbaulichen Informationsblättern
- Ausstellungen zu verschiedenen Fachthemen
- Fortbildungsseminare für Gartenpfleger
Tag der offenen Gartentüre
am Sonntag, 30. Juni 2024
…heimische Paradiese entdecken! Unter diesem Motto sind am Sonntag den 30. Juni, wieder zahlreiche private Gärten für Besucher geöffnet. Von 10 bis 17 Uhr findet der diesjährige „Tag der offenen Gartentür“ statt.
Einen ganzen Tag lang dürfen die Besucher viele Beispiele schwäbischer Gartenkultur entdecken und kennenlernen „Wer sich neue Ideen holen oder sich über die neuesten Gartentipps austauschen möchte, der ist beim Tag der offenen Gartentür genau richtig“, sagt der Oberallgäuer Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Bernd Brunner. Über die Jahre habe sich der Tag zu einer richtigen Infobörse entwickelt. Die Aktion bietet sowohl Gartenbesitzern als auch Gartenbesuchern Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, Garten-Erfahrungen auszutauschen, Anerkennung und Lob zu ernten sowie Anregungen für den eigenen Garten mit nach Hause zu nehmen.
Welche Gärten geöffnet sind, können sie dem Flyer 2024 entnehmen.
Hintergrund
Der gewöhnliche Blick über den Gartenzaun lässt den Betrachter die Schönheit eines Gartens in seiner Gesamtheit nur erahnen. Inzwischen ist es in ganz Bayern eine schöne Tradition, Privatgärten jeweils am letzten Sonntag im Juni der Öffentlichkeit zu präsentieren. Jedes Jahr werden andere und auf ihre Art besondere Privatgärten gezeigt.
Der Reiz der Veranstaltung liegt an der Vielfalt der Gärten, die abhängig von der Persönlichkeit der Besitzer immer auch Ausdruck von deren Lebensphilosophie sind. Jeder gestaltet seinen Garten mit der ihm eigenen Kreativität. Daraus ergibt sich eine besondere, lebendige Gartenkultur. Die Bandbreite reicht von Heilpflanzengärten über wilde Wiesen, Gemüsegärten bis zu kunstvoll angelegten Grünbereichen. Man kann sich Gestaltungsideen für den eigenen Garten holen und interessante Gespräche mit den Gartenbesitzern und anderen gleichgesinnten Gartenfreunden führen. Die gezeigten Gärten sind immer ein praktikables Beispiel und bieten Anregungen zum Nachahmen; sei es die Pflanzenauswahl für das Allgäuer Klima oder die Verwendung traditioneller Baumaterialen, die gut ins Ortsbild passen. Unser Dank gilt den privaten Gartenbesitzern, dass sie ihre Gärten zeigen und den Gartenbauvereinen, die diese Aktion unterstützen.
Veranstalter des Tags der offenen Gartentür sind der Schwäbische Bezirksverband für Gartenbau und Landespflege mit seinen Kreis- und Ortsverbänden, die schwäbischen Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege an den Landratsämtern sowie das Gartenbauzentrum Bayern Süd-West am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg.
Gartentipps und anderes...
Altes Streuobst neu entdecken - Wanderausstellung
Wie kamen der Obstbau und die Sorten ins Allgäu?“ Welche heimischen Sorten sind fast schon verschwunden und sollen für die Zukunft wieder Fuß fassen im Allgäu? Welche Sorten vertragen das Allgäuer Klima? Diese und weitere Fragen zur Obstbaugeschichte und Sortenvielfalt im Allgäu stehen im Mittelpunkt der Ausstellung ‚Altes Streuobst neu entdecken‘, die in verschiedenen Allgäuer Landkreisen, Städten und Gemeinden Station machen soll.
Eine Woche lang war die Ausstellung im Oktober 2013 in Sonthofen zu Gast. Zur Eröffnung der Wanderausstellung Mitte Oktober im Oberallgäuer Landratsamt waren zahlreiche Vertreter der Obst- und Gartenbauvereine nach Sonthofen gekommen. Stellv. Landrat Anton Klotz, Bernd Brunner (Kreisfachberater Gartenbau), Ulrich Pfanner (Bürgermeister von Scheidegg und Vorsitzender des Fördervereins für die Versuchsstation für Obstbau Schlachters e.V.) betonten die große Bedeutung der alten Sorten für den Erhalt der Artenvielfalt, bevor Projektbetreuerin Meike Hechinger den interessierten Gästen die Ausstellung im Detail erläuterte.
Das Konzept der Ausstellung sieht vor, dass diese weiter in möglichst vielen Gemeinden oder auch bei Gartenbauvereinen etc. Station machen soll. Ansprechpartner hierür ist die Versuchsstation für Obstbau in Schlachters.
Monilia – eine Pilzkrankheit verursacht feuerbrandähnliche Symptome
Die Pilzerkrankung Monilia, auch als Spitzendürre bekannt, hat in den letzten Jahren witterungsbedingt massiv zugenommen. Feuchte und kühle Witterung begünstigt einen sehr starken Befall nicht nur an Steinobst wie Kirsche, Zwetschge oder Aprikose, sondern auch an vielen Apfelbäumen. Bei einem massiven Auftreten der Monilia kommt es zu Ernteverlusten und Absterben von ganzen Trieben oder geschwächten Bäumen. Stark betroffen waren beispielweise Sauerkirschen, wo die beliebte Sorte „Schattenmorelle“ sehr anfällig ist.
Bei der Spitzendürre treten die ersten Symptome im Frühjahr nach der Blüte auf. Die Spitzen der Triebe verfärben sich schwarz und beginnen sich feuerbrandähnlich einzukrümmen. Bei optimalen Bedingungen kann die Infektion bis zum Leitast reichen. Werden die Früchte befallen, entstehen großflächige Faulstellen, die Früchte trocknen ein, verhärten und bleiben dann als Fruchtmumien am Baum hängen. Bei Apfel und Birne aber ähneln die verursachten Symptome sehr stark dem Feuerbrand, weshalb es regelmäßig zu Verwechslungen kommt.
Eine Unterscheidung zum Feuerbrand ist nicht immer ganz einfach. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist der Zustand der Übergangszone zwischen gesunden und befallenen Holz. Lässt sich am Kambium ( Leitgewebe unter der Rinde) eine eindeutige Abgrenzung feststellen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Monilia. Verschwimmt die Grenze, so handelt es sich um Feuerbrand. Einen eindeutigen Nachweiss kann aber nur eine Laboruntersuchung liefern. Allerdings: Kirschbäume, Zwetschgen, Mirabellen und andere Steinobstarten werden nicht vom Feuerbrand befallen.
Monilia wird vor allem durch vorbeugende Handlungen bekämpft. Dazu gibt der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege folgende Tipps:
- War im Vorjahr ein Befall aufgetreten, sollten im ausgehenden Winter oder spätestens im zeitigen Frühjahr alle Fruchtmumien und abgestorbenen Zweige entfernt werden, sie könnten sonst im Frühjahr am jungen Austrieb eine Neuinfektion auslösen.
- Befallene Äste mindestens 20 cm in das gesunde (nicht dunkel verfärbte) Holz zurückzuschneiden, damit das gesamte Myzelgeflecht des Pilzes entfernt wird.
- Gefährdete Bäume luftig und gut ausschneiden, um ein rasches Abtrocknen zu fördern und die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.
- Kleinere Mengen an Schnittmaterial in der Restmülltonne entsorgen. Infiziertes Material darf keinesfalls in der Biotonne oder auf der Grüngutannahmestelle entsorgt werden.
-V erwendete Schnittwerkzeuge sollten generell nach Gebrauch desinfiziert werden.
- Ein sonniger, luftiger Standort wirkt befallsreduzierend.
- Bei Neuanpflanzungen von Sauerkirschen auf eher widerstandsfähige Sorten wie „Morina“, „Karneol“, „Safir“ und „Favorit“ zurückgreifen.
Kreisverbandslehrgarten Sulzberg-Ried
Impulsgeber für heimische Gärten
Lehrgärten sind wertvolle Keimzellen und Impulsgeber zum Erhalt und zur Förderung von Gartenkultur und Landesverschönerung. Darüber hinaus sind sie Treffpunkt von Gartenfreunden und Lernstätte mit Leitbildfunktion. Informieren und weiterbilden ist ein menschliches Grundbedürfnis, wenn es um Garten und Pflanzen geht. Seit 1997 bietet der Kreislehrgarten des Kreisverbands für Gartenbau und Landschaftspflege in Sulzberg-Ried dazu vielseitige Anregungen, die sich im Privatgarten verwirklichen lassen. Die wesentlichen Werte des menschlichen Umfeldes können nicht gekauft, sondern müssen erlebt werden, an Ort und Stelle, im Kreislehrgarten.
Rund um den Eisenbahnwaggon aus dem Jahre 1905 zeigen Rosenbeet und Bauerngarten, dass das Miteinander von Blumen, Kräutern, Stauden, Sträuchern, Gemüse und Bäumen bildet schon auf kleinstem Raum eine dekorative Einheit bilden können.
Kontakt
Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege Oberallgäu
Vorsitzende: Roswitha Weißenbach