Gesundheitsamt
Das Gesundheitsamt
Eine stabile Gesundheit und gesundheitsfördernde Lebensbedingungen wünschen wir uns alle!
Neben Kliniken und Praxen ist der Öffentliche Gesundheitsdienst die dritte Säule des Gesundheitswesens.Das Gesundheitsamt nimmt die öffentlich rechtlichen Aufgaben des Gesundheitswesens wahr. Das Leistungsspektrum umfasst dabei neben der Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben auch eine Vielzahl beratend-unterstützender Angebote zum Schutz und zur Förderung der Gesundheit der Bevölkerung. Das Gesundheitsamt Oberallgäu ist zuständig für den Landkreis Oberallgäu und die kreisfreie Stadt Kempten.
Zu den vielfältigen Aufgaben des Gesundheitsamtes gehören unter anderem:
• Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten (Infektionsschutz, Seuchenhygiene),
• Trinkwasserhygiene,
• Hygiene von Badegewässern, Schwimm- und Hallenbädern,
• Umweltbezogener Gesundheitsschutz, Umwelthygiene,
• Schulgesundheitspflege, Kinder- und Jugendlichen-Gesundheitspflege,
• Neugeborenen-Stoffwechsel- und Hörscreening,
• Gesundheitsförderung, Gesundheitsberichterstattung und Krankheitsverhütung,
• Berufsaufsicht über Heil- und Gesundheitsfachberufe, Apothekenaufsicht,
• Erstellung unabhängiger amtsärztlicher Gutachten,
• Mitwirkung bei der Heimaufsicht (u.a. Pflegebegutachtung),
• Anonyme AIDS Beratung, HIV-Tests,
• Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Gesundheitsamt berät die kommunalen Behörden bei gesundheitlichen Fragen in öffentlichen Planungs- und Genehmigungsverfahren. Es überwacht die Hygiene in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Kindergärten und Schulen.
Untersuchungen durch das Gesundheitsamt
Untersuchungen, persönliche Beratungen werden in unseren Räumen im Landratsamt in Sonthofen durchgeführt,
außerdem auch in der Untersuchungsstelle Kempten, Sandstraße 10.
Da diese Stelle nicht immer besetzt ist, bitten wir Sie um telefonische Terminvereinbarung: Tel.: 08321- 612 520 (Sonthofen). Per Fax sind wir zu erreichen unter: Tel.: 08321- 612 6731
Allgemeine Gesundheitstips
Sonnen mit Verstand – statt Sonnenbrand
Mit den warmen Tagen beginnt auch die Zeit des Sonnenbadens. Für viele ist die gebräunte Haut leider zum Schönheitsideal geworden. Die fatalen gesundheitlichen Folgen übermäßiger Sonneneinwirkung werden dabei häufig unterschätzt: Hautkrebs. Die Eltern sollten daher den unerlässlichen Sonnenschutz für ihre Kinder, aber auch für sich selbst nicht vergessen und Sonnenbrände mit geeigneten Schutzmaßnahmen unbedingt vermeiden. „Die Haut vergisst nichts, insbesondere keinen Sonnenbrand!“, sagt Dr. Glocker.
Weiterführende Informationen zu den Gefahren übermäßigen Sonnengenusses bietet das bayerische Gesundheitsministerium mit seiner Aktion „Sonnen mit Verstand – statt Sonnenbrand“. Sie läuft bereits seit 1999 und ist unverändert aktuell.
Testen Sie Ihr Darmkrebsrisiko
Darmkrebs ist eine Erkrankung, die vererbt werden kann. Das Vorliegen einer erblichen Darmkrebserkrankung bedeutet für direkte Verwandte der Erkrankten (Eltern, Geschwister und Kinder), dass sie unter Umständen schon im frühen Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankung haben. Bei den meisten Formen von erblichem Darmkrebs lässt sich das Erkrankungsrisiko durch Befolgen entsprechender Vorsorgeregeln sehr deutlich reduzieren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihr persönliches Darmkrebsrisiko und nehmen Sie die Chance, die die Darmkrebsvorsorge Ihnen bietet, wahr!
Darmkrebs ist die einzige Krebserkrankung, die sich nahezu hundertprozentig verhindern lässt. Mit einem Fragebogen können Sie selbst herausfinden, ob in Ihrer Familie ein erhöhtes Risiko für eine Darmkrebserkrankung vorliegt. Wichtig ist, dass Sie möglichst genau in Erfahrung bringen, wer in der Familie Darmkrebs oder Darmpolypen hat oder hatte und in welchem Alter diese Erkrankungen aufgetreten sind.
Für eine persönliche Beratung wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
Fuchsbandwurm
Unser Freizeitverhalten, wie auch das Näherrücken zwischen Mensch und Tier aufgrund der Besiedlungsdichte bringt an manchen Stellen auch gesundheitliche Risiken mit sich. Zur öffentlichen Gesundheitsvorsorge gehört aus Sicht der Behörde daher auch die Aufklärung und Sensibilisierung, hier zum Thema "Fuchsbandwurm" als Erreger einer durchaus bedrohlichen Erkrankung beim Fehlwirt Menschen.
Unter den Links finden Sie dazu wichtige und interessante Informationen.
www.apotheken-umschau.de/fuchsbandwurm-hundebandwurm
www.echinococcus.uni-wuerzburg.de/echinococcus/fragen-antworten/
www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/wuermer/hunde-und-fuchsbandwurm/
www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Echinokokkose.html.
Weitere Informationen ...
Anmeldung Heilpraktiker und sektorale Heilpraktiker
Heilpraktiker und sektorale Heilpraktiker für Physiotherapie oder Psychotherapie müssen vor dem Arbeitsbeginn noch einige Formalitäten beachten. Neben Praxisadresse, Kontaktdaten und Starttermin müssen Angaben über die genaue Tätigkeit sowie über den Hygienestatus der Praxis gemacht werden (siehe Checkliste).
Das Gesundheitsamt für sich ist Hüter der Hygiene und des Patientenschutzes sowie die medizinische Aufsichtsbehörde. Die Überprüfung der Einhaltung der Hygienebestimmungen ist Hauptgegenstand einer möglichen amtsärztlichen Praxisbegehung, die generell bei jeder neuen Praxis im Sinne einer Abnahme oder im späteren Verlauf erfolgen kann.
Die Anmeldung erfolgt am besten postalisch unter Zusendung von Kopien aller relevanten Papiere an das Gesundheitsamt. Erst nach Einreichung vollständiger Unterlagen und Anmeldebestätigung durch das Gesundheitsamt kann mit der Arbeit begonnen werden
Zur Berufsausübung gehört auch ein selbst geschriebener / organisierter und individueller, an die Praxisgegebenheiten angepasster Hygieneplan (auch Hygienekonzept), der bei der Anmeldung aber nicht vorgelegt werden muss. Dieser beschreibt das infektionshygienische Risiko und sämtliche hygienischen Belange der Praxis und den Umgang damit. (Bei sektoralen Psychotherapeuten ist der Hygieneplan keine Vorschrift, wenn auch empfehlenswert).
Unberührt davon bleibt die verpflichtende und am besten gleichzeitig erfolgende separate Anmeldung beim Amt für Geweberecht. Hier sind gesetzlich verpflichtend neben einem Antrag auf Erlaubnis zur Berufsausübung ein Mindestalter von 25 Jahren, ein Schulabschluss (mind. Hauptschulabschluss), die Geburtsurkunde, ein tabellarischer Lebenslauf, ein Führungszeugnis und ein hausärztliches Zeugnis über die gesundheitliche Berufseignung (nicht älter als 3 Monate) nachzuweisen.
Checkliste Heilpraktiker und sektorale Heilpraktiker Physiotherapie
Checkliste
Heilpraktiker und sektorale Heilpraktiker Physiotherapie
Anforderung an die Person:
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Angaben zur Praxis:
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wischbar / desinfizierbar. |
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nicht trennbar, ist auf vermehrte Hygiene zu achten) Handwaschbecken (im Behandlungsraum oder unkompliziert in der Nähe zu erreichen), Warteraum und Behandlungsraum. |
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Sektoraler Heilpraktiker Psychotherapie:
- Bezgl. Person und Praxis ergeben sich die gleichen Anforderung
wie oben ohne die Notwendigkeit eines wischbaren Bodenbelages
Projekt Hygiene auf Berghütten
Auf den Hütten der Oberallgäuer Alpen herrscht Hochbetrieb. Um das Bergerlebnis ungetrübt zu genießen, sollten Wanderer, Kletterer und die Hüttenbetreiber auch im Bereich Hygiene einige Grundregeln beachten. Bei über 300 Gästen auf einer Hütte können u.a. eingetragene Keime und die Enge ebenso schnell zum Problem werden, wie zum Beispiel der Ausfall der Trinkwasserversorgung.
Checklisten für Hüttenwirte
Amtsärztliche Untersuchung anno 1860
Physikatsberichte erzählen vom Leben und Alltag in den Landkreisen Lindau und Oberallgäu mit Kempten
Volks-, natur- und landeskundliche Beschreibungen aus den amtsärztlichen Physikatsberichten von 1858 bis 1861 der Stadt- bzw. Landgerichte Lindau, Weiler, Kempten, Immenstadt und Sonthofen
Sonthofen. Um 1860 waren in ganz Schwaben Amtsärzte der Landgerichte, die so genannten Physici, beauftragt, landes- und volkskundliche Beschreibungen aus ihrem ärztlichen Verantwortungsbereich zusammenzutragen. Detailliert schilderten die Mediziner in diesen nach ihnen bezeichneten „Physikatsberichten“ umfassend soziale und hygienische Zustände ihrer Patienten. Im Schnitt lebten in einem dieser ihnen anvertrauten Sprengel auf 250 Quadratkilometern um die 10.000 Menschen.
Sämtliche Schilderungen aus Schwaben erhalten
Überraschenderweise haben sich alle 42 Schilderungen aus Schwaben erhalten. Vor kurzem stellten Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert und Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl zusammen mit Landrat Anton Klotz die edierten Physikatsberichte der Stadt- bzw. Landgerichte Lindau, Weiler, Kempten, Immenstadt und Sonthofen in Buchform der Öffentlichkeit vor.
Zwanzig Jahre historische Quellenforschung
Bearbeitet hat sie Gerhard Willi von der Bezirksheimatpflege Schwaben. Seit rund zwei Jahrzehnten erforscht der darauf spezialisierte Historiker - Landkreis um Landkreis - sämtliche handschriftlich verfassten Physikatsberichte für Schwaben.
Fundgrube an Detailinformationen
Die Physikatsberichte aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bieten für jeden historisch Interessierten eine Fundgrube von Detailinformationen aus einer Zeit, die noch vor dem Umbruch der Hochindustrialisierung stand. Die Lebendigkeit, Unmittelbarkeit und Direktheit dieser landes- und volkskundlichen Beschreibungen wird von keiner anderen Stelle erreicht. „Die Berichte waren in offener, zum Teil schonungsloser Subjektivität verfasst“, bemerkt in seiner Funktion als Herausgeber Schwabens Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl.
Hygienische Zustände, intellektuelle Verfassung, eheliches Leben
Die Hauptthemen umfassen die physische und intellektuelle Konstitution der früheren Bewohner dieses Landstrichs in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Darüber hinaus werden die Wohnungs-, Nahrungs- und Kleidungsweise beschrieben, ebenso die Geburts- und Sterblichkeitszahlen genannt. Anschaulich geschildert sind die Arten der Beschäftigung unserer Ahnen. Die Ärzte dokumentierten Reinlichkeit, hygienische Zustände, Vergnügungen und Feste und machten Angaben über das eheliche Leben.
Naturkundliche Beschreibungen
Neben den volkskundlichen Schwerpunkten gab es auch naturkundliche. So beschrieben die Amtsärzte geologische Formationen, Gewässer und Bodenschätze, das Klima, die Zeiten für Saat und Ernte sowie Naturerzeugnisse von medizinischer Bedeutung.
Publikation
Gerhard Willi, Volks- und landeskundliche Beschreibungen aus den Landkreisen Lindau und Oberallgäu mit Kempten.
Die Physikatsberichte der Stadt- bzw. Landgerichte Lindau, Weiler, Kempten, Immenstadt und Sonthofen (1858 - 1861).
Mitarbeit von Angela Schlenkrich, mit einem Beitrag von Peter Fassl, Wißner-Verlag, Augsburg, 2016.
Schriftenreihe der Bezirksheimatpflege Schwaben zur Geschichte und Kultur 9; 34.80 Euro (ISBN 978-3-95786-036-1).