Allgäuer Alpvielfalt
Allgäuer Alpvielfalt
Die Bergbauern und Älpler prägen seit Jahrhunderten die vielfältige Kulturlandschaft der Allgäuer Alpen. Wo sonst gibt es so eine hohe Artenvielfalt?
Das Projekt Allgäuer Alpvielfalt des Landkreises Oberallgäu soll das Miteinander von Naturschutz und Alpwirtschaft im Oberallgäu fördern. Die Projektmanager – Franziska Kaulfuß und Fabian Höß – beraten Sie in Fragen des Naturschutzes und unterstützen Sie bei der Umsetzung.
Wir arbeiten in Abstimmung mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, dem Alpwirtschaftlichen Verein im Allgäu e.V., dem Landschaftspflegeverband Oberallgäu-Kempten e.V., dem Naturpark Nagelfluhkette e.V., dem Zentrum Naturerlebnis Alpin und weiteren Akteuren, die hinter der Alpwirtschaft oder dem Naturschutz im Oberallgäu stehen.
Unser wichtigster Partner aber sind Sie. Denn Sie als Bewirtschafter kennen Ihre Alpe am besten und können die Maßnahmen auch umsetzen.
Was wir machen
Das Miteinander von Alpwirtschaft und Naturschutz ist uns sehr wichtig. Die Bewirtschafter haben mit Ihrer Arbeit über Generationen unsere heutige Artenvielfalt geschaffen. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen die außergewöhnliche Kulturlandschaft zu erhalten – und das auf freiwilliger Basis. Mit Ihnen wollen wir auf Ihre Alpe angepasste Maßnahmen entwickeln, um der Artenvielfalt und den Alpflächen etwas Gutes zu tun. Gleichzeitig kümmern wir uns um passende Fördermöglichkeiten, um Ihren Mehraufwand auszugleichen.
Beispiele für Maßnahmen
Schwenden & Landschaftspflege
Mit gut geplanten Schwendmaßnahmen lassen sich Lebensräume erhalten und Alpflächen verbessern. Auf mageren, felsdurchsetzten und sonnigen Alpweiden kommen Dank der Alpwirtschaft noch seltene Tagfalter
wie Apollofalter oder Ameisenbläuling vor. In anderen Regionen sind Raufußhühner wie Birkhuhn und Auerhahn heimisch. Sie brauchen offene Gebiete für die Balz, genauso wie Fluchtmöglichkeiten und geschützte Bereiche für die Jungvogelaufzucht. Auch die Futterversorgung im Winter durch Birken oder Erlen ist sehr wichtig.
Bewirtschaftung von Borstgrasrasen
Artenreiche Borstgrasrasen sind mittlerweile selten in Deutschland. Durch eine gezielte Beweidung können Borstgrasrasen mit gutem Futterwert und hoher Artenvielfalt erhalten werden. Eine zu extensive Beweidung lässt eintönige Borstgrasmatten entstehen und dies ist weder im Sinne des Naturschutz noch im Sinne der Alpwirtschaft.
Schützen von sensiblen Bereichen
Die Bergseen, Moore und Streuwiesen im Alpgebiet sind sehr sensibel. Einfache Maßnahmen wie ein Auszäunen oder eine Nutzung in trockeneren Phasen können schon viel bewirken. Das Vieh braucht aber natürlich auch genug Wasser, die Förderung und Installation von Tränken hilft also auch den sensiblen Bereichen.
Düngung & Kalkung
Durch die Bewirtschaftung der Alpen sind wertvolle Biotope entstanden. Um diese zu erhalten, unterstützen wir Sie gerne mit einer Beratung zu Düngung oder Kalkung und erstellen gemeinsam mit Ihnen einen Plan für Ihre Alpe.
Förderung
Vertragsnaturschutzprogramm
Das VNP bietet folgende Fördermöglichkeiten:
- Extensive Weidenutzung naturschutzfachlich wertvoller Lebensräume auf Alpen oder auf Talweiden (Weiden)
- Extensive Mähnutzung naturschutzfachlich wertvoller Lebensräume mit Schnittzeitpunkten und Erschwernissen (Wiesen)
Das Landratsamt Oberallgäu berät Sie gern zu Maßnahmen im VNP. Der Antragszeitraum für das VNP ist jährlich im Januar und Februar.
Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie
Größere Schwendmaßnahmen oder andere Maßnahmen, die dem Naturschutz dienen, können auch über die LNPR finanziert werden. Unser und Ihr Partner ist hier der Landschaftspflegeverband Oberallgäu-Kempten e.V..
Kulturlandschaftsprogramm und Bergbauernprogramm
Weitere Fördermöglichkeiten für Alpen gibt es im KuLaP oder Bergbauernprogramm. Ansprechpartner ist hier das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten.
Ansprechpartner
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf:
Fabian Höß
08321/612-409
fabian.hoess@lra-oa.bayern.de
Franziska Kaulfuß
08321/612-433
franziska.kaulfuss@lra-oa.bayern.de
Birgit Marzinzig
08321/612-250
birgit.marzinzig@lra-oa.bayern.de
Bei Fragen zum Vertragsnaturschutzprogramm:
Bernhard Naßwetter
08321/612-248
bernhard.nasswetter@lra-oa.bayern.de
Gerhard Gehring
08321/612-416
gerhard.gehring@lra-oa.bayern.de